Rassehunde
oder: wie der Mensch Hunderassen schuf.
Vorfahren der Hunde befreundeten sich mit den Menschen. Für beide war das Zusammentreffen ein Glücksfall.
Irgendwann, Ende des 18. Jahrhunderts, doch besonders im letzten Jahrhundert begannen die Menschen, den Hund intensiv nach äusserlichen und unterschiedlichen Merkmalen zu züchten.
Die gewünschten Eigenschaften wurden als” Rassemerkmal” festgeschrieben.
Das Produkt der Bemühungen wurde “Rassehund” genannt…
…mit Folgen
Äusserlichen Merkmalen wurde immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. "Sensationelle" Rassehunde kamen in Mode und die "Erschaffer" machten sich das Erbmaterial zum Untertan für ihre exzentrischen Wünsche.
- Reduktion von Farben
- extreme Faltenbildungen
- zu üppiger und langer Haarwuchs oder fehlendes Haarkleid
- übergroße Kopfformen
- Schnauzen-Verkürzungen
- Kieferverformungen
- Glubschaugen (Exophthalmus)
- verkürzte Beine
- Überlängen im Rücken
- Klein- und Riesenwuchs
Und die "Erschaffer" übernahmen stolz die Preise für "ihre" Leistungen bei Clubschauen und den weltweiten Bewerben.
Die Zuchtmethode, das genetische Material ständig durch Inzucht, Linienzucht und scharfe Selektion auszudünnen, hat sich als schwerer Irrtum erwiesen.
Rassehunde-Leiden, wie Skelett-Deformierungen, Deckunfähigkeit, Schwergeburten und verminderte Erbgesundheit, lassen sich durch Selektion nicht wieder beheben.
Die Trendwende beim Rassenhund
“Frisches Blut macht den Rassehund wieder zu wesensfesten und vitalen Lebewesen”.
Durch das gezielte Einkreuzen fremder genetischer Linien, können beliebte Eigenschaften der Rassenhunde erhalten und die Vitalität und Lebenserwartung gesteigert werden.
Das Ergebnis von Anpaarungen mit 3 Hunderassen: Grosser Schweizer x (Entlebucher Sennenhund x Appenzeller Sennenhund) = Swissydog-Welpen in gemischten Grundfarben, hier im Alter von 28 Tagen.
Von Links nach rechts:
- Berner Sennenhund
- Großer Schweizer Sennenhund
- Junger Swissydog der von beiden Hunderassen abstammt
Durch die sorgfältige Auswahl der Hunde können beide Vorteile der Eltern zum Vorzug kommen. In der ersten Generation kommt es bei Hybriden zum Heterosis-Effekt, mit steigender Lebenserwartung, höherer Vitalität und stabilerem Wesen. Bei den Nutztieren ist diese Zuchtmethode Standard. Auch bei den Rassehunden wird nun zunehmend von der dogmatischen Linie der „reinen“ Selektionszucht abgewichen.
“Der Swissydog ist für mich mehr als ein Rassehund, er vereint alle Vorteile dieser wunderbaren Rassen”.
Julia Stadlbauer - Züchterin von Swissydog´s